Die beiden Geistlichen nahmen sich eineinhalb Stunden Zeit, um die Argumente des PGR anzuhören und mit den Mitgliedern zu diskutieren. Zunächst ging es um die Befürchtung des PGR, dass mit der Schaffung von Großpfarreien die Gemeinden vor Ort aufgegeben oder zumindest in ihrer Existenz in Frage gestellt würden. Weihbischof Puff bekundete, diese Bedenken sehr ernst zu nehmen. Er erläuterte, dass er gegenwärtig mit einer Arbeitsgruppe an einem Alternativmodell zum bislang vorgelegten „Pastoralen Zukunftsweg“ arbeite, das er als „Dynamischen Sendungsraum“ bezeichnete. Darin sollten die Gemeinden in ihrer Eigenständigkeit bestehen bleiben, wenn sie denn existenzfähig sind.
Ein wichtiger Diskussionspunkt war auch die Frage nach ehrenamtlich für die Kirche Tätigen. Die Besorgnis der PGR-Mitglieder wurde aufgegriffen, wie es gelingen könnte, trotz des gegenwärtig außerordentlich negativen Kirchenbildes künftig noch Engagierte zu finden. Bosbach stellte in Aussicht, dass es in den künftigen Verwaltungsbereichen Ehrenamtskoordinatoren gebe, die sich gezielt um Ehrenamtliche kümmern sollten. Dabei solle von den Fähigkeiten der Menschen ausgegangen werden und nicht nur davon, welche Aufgaben zu verteilen seien.
Einen weiteren Schwerpunkt der Diskussion bildete die Rolle der sonntäglichen Gemeindegottesdienste. Während sich Vertreter des PGR für Wortgottesdienste mit Kommunionausteilung an Sonntagen aussprachen, zeigte sich Weihbischof Puff hier zurückhaltender, wenn auch offen für die dargelegten Argumente.
Martin Barth