Nach Pfarrversammlung votiert PGR für veränderte Gottesdienstordnung

Nach der regen Debatte über die Gottesdienstordnung bei der Pfarrversammlung hat der Pfarrgemeinderat (PGR) der Pfarreiengemeinschaft Meckenheim seinen Vorschlag zu Gottesdienstordnung verändert. Damit nimmt das Gremium Argumente auf, die in der Diskussion am 21. März von Pfarreimitgliedern geäußert wurden.  Bei dem neuen Modell, für das der PGR einmütig bei drei Enthaltungen stimmte, handelt es sich um ein Votum. Der leitende Pfarrer Reinhold Malcherek ließ offen, ob und wann er die Gottesdienstordnung umsetzt.

Hintergrund ist, dass die Zahl der zur Verfügung stehenden Priester abgenommen hat beziehungsweise sich weiter reduzieren kann. Ziel einer neuen Gottesdienstordnung ist, dass im Falle von Krankheiten oder in Ferienzeiten einer der beiden hauptamtlichen Priester allein die Vorabend- und Sonntagsgottesdienste in der Pfarreiengemeinschaft feiern kann. Zweite Vorgabe: In jeder der fünf Gemeinden der Pfarreiengemeinschaft soll es eine Messfeier geben.

Der erste, bei der Pfarrversammlung präsentierte PGR-Vorschlag sah eine Vorabendmesse samstags um 18.00 Uhr in Sankt Jakobus in Ersdorf  vor. Am Sonntag sollte es folgende Messfeiern geben: 9.00 Uhr in Sankt Petrus in Lüftelberg, 10.30 Uhr in Sankt Johannes in Meckenheim, 12.00 Uhr in Sankt Michael in Merl und um 18.30 Uhr in Sankt Martin in Wormersdorf. An diesem Modell wurde vor allem die Verlegung der Ersdorfer Messfeier von jetzt Sonntagabend auf den Samstagabend kritisiert; damit drohe insbesondere die dortige Tradition der Gastpriester wegzufallen. Hinterfragt wurde auch, in Ersdorf einen Sonntagsgottesdienst regelmäßig nur abends anzubieten, was insbesondere für Familien mit kleinen Kindern ein Problem sei.

In Gewichtung vor allem dieser Argumente plädiert der PGR nun für ein rotierendes System: Wie bisher soll es in Wormersdorf und Ersdorf sonntags jeweils eine Messfeier geben, allerdings tauschen die Gemeinden wöchentlich den 11.00-Uhr-Gottesdienst und den 18.00-Uhr-Gottesdienst. Ein solches Wechsel-Modell sollen nach dem Willen des PGR auch die Gemeinden Meckenheim und Merl fahren. Das bedeutet: Wenn der Vorabendgottesdienst am Samstag um 18.00 Uhr in Sankt Johannes stattfindet, gibt es den Sonntagsgottesdienst um 11.00 Uhr in Sankt Michael. Am Folge-Wochenende wäre dann der Vorabendgottesdienst in Merl und der Sonntagsgottesdienst in Meckenheim. Damit bestünde auch in diesen beiden Gemeinden die Möglichkeit für Familiengottesdienste zu passablen Zeiten. Für Lüftelberg bliebe es beim bisherigen Sonntagsgottesdienst um 9.30 Uhr.

In dem Modell gibt es sonntags um 11.00 Uhr zwei parallele Gottesdienste. Der in Wormersdorf/Ersdorf angesetzte Gottesdienst müsste ausfallen, wenn wegen Krankheit oder aus anderen Gründen nur ein Priester zur Verfügung steht. Dann bietet sich für die Ersdorfer und Wormersdorfer die Alternative, zur selben Zeit die Messfeier in Sankt Johannes in Meckenheim beziehungsweise in Sankt Michael in Merl zu besuchen. Im ursprünglich präsentierten Entwurf hätte unter Umständen ein Priester an einem Sonntag gleich vier Gottesdienste feiern müssen. Nach dem neuen Entwurf reduziert sich die Zahl auf drei.

Der PGR könnte sich vorstellen, auch ersatzweise eine von Laien geleitete Wortgottesfeier mit Kommunionausteilung anzubieten. Pfarrer Malcherek wies daraufhin, dass der Kölner Erzbischof, Kardinal Rainer Maria Woelki, dies ausdrücklich nicht wünsche. Deshalb hat der PGR in einem Brief den Kreiskatholikenrat und den Diözesanrat der Katholiken im Erzbistum Köln aufgefordert, sich beim Erzbischof für die Möglichkeit von Wortgottesfeiern am Sonntag einzusetzen.

Einwände gegen das rotierende System kam insbesondere von Pfarrer Malcherek, der Irritationen aufgrund der Wechsel der Gottesdienstzeiten befürchtet. Demgegenüber betonten Mitglieder des PGR, dass sich jedes Pfarreimitglied - wie bisher schon - über die Pfarrnachrichten über die jeweiligen Gottesdienstzeiten und -orte informieren kann. Zudem seien die Informationen im Smartphone-Zeitalter ständig zugängig.  

Die von Pastoralreferent Robert Stiller moderierte Pfarrversammlung wurde vom PGR als sehr sachlicher Austausch wahrgenommen. Im Vorfeld hatte es Befürchtungen gegeben, dass die Debatte emotional eskalieren könnte. Von dem rotierenden Modell erwartet der PGR, dass die jeweiligen Gemeinden und die Pfarreiengemeinschaft angesichts der rückläufigen Zahl von Katholiken und Ehrenamtlichen mehr zusammenwachsen. Zugleich besteht der feste Wille, das Pfarrleben vor Ort zu fördern.  

Andreas Otto

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